Grosse Mausohren sind typische Kirchenbewohner und mit mehr als 40 cm Spannweite unsere grössten einheimischen Fledermäuse. Mehr als 20 Jahre alt können Grosse Mausohren werden. Zeitlebens und über Generationen hinweg ziehen Weibchen ihre Jungen im selben Dachstock auf. Im Kapellenestrich von St. Ottilien (Gemeinde Buttisholz) ziehen jeweils im Sommer rund 500 Weibchen ihre Jungen auf. Es ist dies die grösste der fünf Mausohrwochenstuben des Kantons Luzern.

Es ist ein besonderes Schauspiel, nach Sonnenuntergang während einer halben Stunde hunderte von ausfliegenden Tieren zu beobachten. Regelmässig werden die Ausflüge gezählt. Wer mal Lust und Zeit hat, an einem schönen Abend bei der Kapelle auf der Pirsch zu sein, meldet sich bei Madeleine Studer, Tel. 041 495 26 19 oder per Mail. Nebst einem stimmungsvollen Sonnenuntergang ist ein eindrückliches Erlebnis mit den ausfliegenden Mausohrscharen garantiert.

Im Winter ist der Kapellenestrich immer verlassen. Das ist die Gelegenheit, den trockenen Fledermauskot wegzuräumen, der den ganzen Sommer über anfällt. Ab April kehren dann die Fledermaus-Weibchen wieder zurück und machen sich für die Jungenaufzucht bereit.
Der Sommer 2003 erwies sich nicht nur wegen der Hitze als Rekordsommer, es trifft auch für den Bestand der Wochenstube der Mausohren zu. Erstmals zählte man über 700 Tiere. Entsprechend gross war auch die Menge Kot, die zusammengeräumt wurde: es waren über 40 Kilogramm. (Geheimtipp: Fledermauskot soll zum Beispiel als Rosendünger eine besonders gute Wirkung haben.)